G. F. Steinmeyer GmbH & Co. KG Vermögensverwaltung  I  G. F. Steinmeyerstraße 3  I  86732 Oettingen i. Bay.  Fon +49 (0) 9082 - 2012  I  Fax +49 (0) 9082 - 4174 I eM@il: email@Steinmeyer-Orgeln.de Steinmeyer-Orgeln Synergie aus Tradition und Innovation  An den seit Mitte des vorigen Jahrhunderts entstandenen Neuerungen im Orgelbau, besonders  an den Windladen und Traktursystemen war auch Steinmeyer beteiligt. In den ersten 50 Jahren  des Bestehens der Firma wurden fast ausschließlich als Windladen Kegelladen gebaut, die dem  spätromantischen Klangbild entsprachen. Die nachfolgenden Taschenladen wurden von  Steinmeyer weiterentwickelt und gehörten zu den besten, die nach diesem System - zunächst  mit pneumatischer, dann mit elektrischer Traktur - gebaut worden sind. Das verbreitete  Vorurteil einer begrenzten Lebensdauer dieses Ladensystems wird dadurch entkräftet, dass  bei rechtzeitigem Austausch der in der Tat nur begrenzt haltbaren Ledertaschen die  Lebenszeit einer Orgel beliebig verlängert werden kann. Anders steht es mit dem  musikalischen Argument, dass die Spielart, Klangverschmelzung und andere Eigenschaften  von Taschenladenorgeln nicht mehr zeitgemäß sind.  Wer ehrlich ist, wird zugeben, dass jede  Lade nicht nur ihre Vorzüge und Nachteile hat, sondern auch "Kind ihrer Zeit" ist, d.h. dass die  pneumatische bzw. elektropneumatische Taschenlade dem spätromantischen Klangideal  entsprach und daher nicht schlichtweg abzulehnen ist.  Die Orgelreformen in Deutschland, die eine Abkehr von der romantischen und der  Hinwendung zur Neobarockorgel bedeutete, haben natürlich auch ihren Niederschlag im  Steinmeyerischen Orgelbau gefunden. Das bedeutendste Werk mit nachweisbarer  Einflussnahme der Orgelbewegung war die Passauer Domorgel, deren exemplarischen und  dokumentarischen Charakter man leider missachtete und unter dem Vorwand eines Umbaus  grundlegend beseitigt hat. Als Folge dieser Orgelbewegungen wurden in den letzten Jahren  in  unserer Werkstatt ausschließlich Orgeln mit Schleifladen hergestellt.   Traditionsbewusst waren wir darauf bedacht, Erhaltenswertes bei historischen und älteren zu  überholenden Orgeln weitgehend zu bewahren. Als Beispiel hierfür sei die 1914 erfolgte  Restaurierung der Dreifaltigkeitsorgel in der Basilika Ottobeuren angeführt, 1922 folgte die  Wiederherstellung der Heilig-Geist-Orgel in der gleichen Kirche. Beide Orgeln waren 1759/64  von Joseph Riepp erbaut worden. Diese Restaurierungen erfolgten zu einem Zeitpunkt, zu dem  es noch nicht üblich war, alte Orgelwerke original zu erhalten. Zu den bedeutendsten von uns in den letzten Jahren restaurierten Instrumenten zählen die  Orgeln von Maihingen und Pappenheim. In der Klosterkirche Maihingen nahe Oettingen wurde  ein Instrument von Johann Baumeister aus dem Jahr 1737, das nach der Säkularisation kaum  mehr gespielt wurde und zuletzt unspielbar war, wieder hergestellt und der originale  Orgelklang mit der Stimmung erhalten. Die Restaurierung der aus dem Jahre 1712  stammenden Orgel in der ehemaligen Augustiner-Klosterkirche in Pappenheim erfolgte 1996- 98. Dabei konnte die ursprüngliche Stimmung wieder hergestellt werden. Die Zeitreise durch 154 Jahre Orgelbau G. F. Steinmeyer ist Zeugnis der sich immer wieder  verändernden Klang- und Architekturvorstellungen der jeweiligen Zeit. Dennoch tragen  Steinmeyer-Orgeln als klanglich ausgewogene und technisch ausgereifte Instrumente die  individuelle Handschrift der Familie Steinmeyer. So verbergen sich hinter dem Wesen der  Oettinger Orgelbauerfamilie Kontinuität und Fortschritt, aber nicht Fortschritt auf Kosten  künstlerischer Tradition, sondern um der künstlerischen Tradition willen. Albert Schweitzer hat dieses Bemühen im Gästebuch unseres Hauses gewürdigt - in seinem  Eintrag wünscht er: ...        Albert Schweitzer 1929 »daß der Geist der Väter in den Kindern lebendig bleiben möge und daß die neuen Orgeln den schönen Klang der alten haben«.